Vereinsgeschichte

Sportgemeinschaft Düsseldorfer Kegler e.V.

Der Verein wurde am 10. Januar 1904 als "Verband Düsseldorfer Kegler" gegründet und später umbenannt. Zeitzeugen aus den Gründerjahren sind nicht mehr unter den Lebenden. Urkunden und die Vereinschronik aus der Zeit vor 1945 wurden während des 2. Weltkrieges ein Raub der Flammen, so dass man heute auf die Generation zu Generation weitergegebenen mündlichen Überlieferungen angewiesen ist.

Es müssen ausgesprochene Idealisten gewesen sein, die damals versuchten, das Kegeln sportlich zu betreiben. Die Bahnen waren nicht einheitlich in Länge, Breite und Kehlung, manche ohne Kehlung, fast ausnahmslos im Keller, zum Teil mit Gas- oder Petroleumbeleuchtung, die Kugeln verschieden in Gewicht und Durchmesser, ebenso die Kegel. Nicht einmal die Abstände der Standplatten waren einheitlich. Meisterschaften im heutigen Sinne gab es nicht; es wurde alljährlich der Kegelkönig ausgekegelt.

Bereits im Juni des Gründungsjahres nahm der Verein am Bundeskegeln in Solingen teil. Ein gewisser Engelbert Meister wurde auf der Scheren-"Ehrenbahn" 8. Sieger und erhielt eine goldene (!) Uhr. Dieser Engelbert Meister wurde auch Deutscher Meister, und zwar im Jahre 1920 in Frankfurt/Main auf Asphalt mit 556 Holz bei 100 Kugeln, eine für damalige Verhältnisse gute Zahl, die bei schärfster Konkurrenz sächsischer und süddeutscher Kegler errungen wurde.

1924 errichtete der Verein eine feste Halle aus Holz. Die drei in Deutschland beheimateten Bahnarten waren dort vertreten. Die Maße der Bahnen, Kugeln und Kegel waren inzwischen genormt worden. Wenn man den Überlieferungen Glauben schenken darf, fand hier zum ersten mal ein Dreibahnenkampf statt, ein Austragungsmodus, der später vom Deutschen Keglerbund übernommen und als Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben wurde. Experten behaupten, diese Vielseitigkeitsprüfung sei die begehrteste und stolzeste Meisterschaft der Sportkegler.

Der 1922 gegründete und heute mit dem Klub SK Lierenfeld fusionierte Klub Hinterkranz gewann seinerzeit den Klubkampf auf Schere.

1926 übernahm der Verein bei der Ausstellung "Gesolei" (Gesundheit, Soziales, Leibesübungen) eine Sporthalle auf dem damaligen Düsseldorfer Messegelände im Rheinpark. Die Leitung der Wettbewerbe lag in den Händen von Cuno Isringhaus aus Wuppertal, der später Ehrenmitglied des Verbandes Düsseldorfer Kegler wurde. Es war die große Zeit des KSK Hinterkranz, der unter 300 (in Worten: dreihundert) teilnehmenden Klubs Sieger in der A-Klasse wurde. Das Bild änderte sich, als der älteste Düsseldorfer Klub, der KSK Rheingold 1887, mehr und mehr in das Geschehen eingriff. Vievering aus diesem Klub wurde 1934 in Nürnberg Deutscher Dreibahnen-Meister sowie 1936 in Berlin Deutscher Figuren-Meister auf Schere und auf Asphalt.

Der Dreibahnenkampf wurde in jenen Jahren eifrig gepflegt durch den alljährlich stattfindenden Goldenen Kranz von Düsseldorf. Eine für diese Zeit bezeichnende Episode am Rande: Lehrer (Berlin) erzielte das höchste Ergebnis, als er um 20:00 Uhr zum Wettkampf antrat, nachdem er tagsüber die Fahrt von Berlin nach Düsseldorf auf dem Motorrad gemacht hatte, seinen Vereinskameraden Schulz auf dem Soziussitz.

Auch während des 2. Weltkrieges kam der Sportbetrieb trotz der Einberufung vieler Kameraden zum Kriegsdienst nie ganz zum Erliegen. 1940 wurde die Vereinsmannschaft in Halle an der Saale Deutscher Vizemeister und H. Bocks Deutscher Seniorenmeister auf Schere.

Die Kriegsschäden schränkten den Sportbetrieb stark ein. Soweit die Bahnen in der Innenstadt nicht zerstört waren, wurden sie anderweitig belegt. Man wich auf Bahnen am Stadtrand aus. Jeder Starter musste ein Brikett für die Heizung mitbringen. Wenden wir uns nun erfreulicheren Dingen zu:
  • 1947 Zonen-Mannschaftsmeister in Bremerhaven
  • 1948 Zonen-Mannschaftsmeister in Lage/Lippe
  • 1949 Deutscher Mannschaftsmeister in Bremerhaven Orths, Deutscher Meister
  • 1950 Deutscher Mannschaftsmeister in Bielefeld Bröhl, Deutscher Meister
  • 1951 Bröhl, Deutscher Meister in Hannover
  • 1952 KSK Rheingold 1887 Deutscher Klubmeister
  • 1958 Deutscher Mannschaftsmeister in Dortmund
  • 1961 Bröhl, Deutscher Meister in Saarbrücken Hartmann, Deutscher Seniorenmeister in Saarbrücken
  • 1962 Hartmann, Deutscher Seniorenmeister in Hannover
Ein großes Jahr in der Vereinsgeschichte war 1969. Der ESV Blau-Weiß wurde Deutscher Eisenbahner-Meister. KSK Rheingold erkämpfte sich in Dortmund die Deutsche Klubmeisterschaft. Auch in Dortmund wurde die Vereinsmannschaft identisch mit der Mannschaft von KSK Rheingold mit Himmeter, Hummelt, Pock, Becker, Eufinger und Schiemann Deutscher Mannschaftsmeister. In Kerkrade/Niederlande wurde Rheingold Europa-Pokalsieger und im Jahre darauf in Thionville/Frankreich Zweiter.

Unter der Regie des von 1972 bis 1982 amtierenden Vorsitzenden (und heutigen Ehrensvorsitzenden) Ernst Walldorf ging 1978 ein langgehegter Wunsch des Vereins in Erfüllung: Die Stadt Düsseldorf errichtete in der Sporthalle Graf- Recke- Straße ein Kegelzentrum mit 8 vollautomatischen Schere-Bahnen der Fa. Vollmer. Dies hatte den erhofften Aufschwung zur Folge, sowohl in sportlicher Hinsicht als auch bezogen auf den Zuwachs an Mitglieder, vor allem Jugendlichen, aus denen später einmal Deutsche-, Europa- und Weltmeister/innen werden sollten.

Die Qualität der Bahnen stellte Manfred Pock (heute Union Ratingen) in einem Spiel der 2.Bundesliga zwischen KSK Reingold und Neuss (damals noch 200 Wurf kombiniert) mit dem seinerzeitigen Weltrekord von 1451 Holz unter Beweis.

Im Jahre des 75-jährigen Vereinsjubiläums wurde dem Verein auf den neuen Bahnen die Ausrichtung der Gaumeisterschaft, der Ausscheidungskämpfe für die Weltmeisterschaft in Hagen, des 5-Gaue-Vergleichskampfes, der westdeutschen Jugendmeisterschaft, der Westdeutschen Meisterschaft und der Endrunde des WKV-Pokals übertragen.
  • 1981 Männliche B-Jugend Westdeutsche Pokalsieger in Aachen, Wiederaufstieg des KSK Rheingold in die 1. Bundesliga
  • 1982 Westdeutsche Jugendmeisterschaft in Düsseldorf Bettina Wingerath (heute Wolterdorf) dreifache Meisterin bei der weiblichen A-Jugend im Einzel, im Paarkampf zusammen mit Birgit Panneck (heute Sowinski) und im Paarkampf Mixed zusammen mit Jürgen Krüger
  • 1983 Ralf Panneck Deutscher B-Jugendmeister in Saarbrücken
  • 1985 Andreas Krüger Deutscher A-Jugendmeister in Salzgitter
  • 1986 Berufung von Bettina Wingerath in die WKV-Auswahl zum Länderkampf der Juniorinnen gegen die Niederlande sowie von Ralf Panneck, Andreas Krüger und Marc Günther in die WKV-Auswahl zu den Länderkämpfen der Junioren gegen Belgien, die Niederlande und Luxemburg
  • 1987 Jubiläumsturnier des KSK Rheingold 1887 mit allen bisherigen Europa-Cup-Siegern
  • 1990 Bettina Wingerath, Deutsche Vizemeisterin in Wolfsburg mehrfache Berufungen in die WKV-Auswahl und in die Nationalmannschaft
  • 1991 Bettina Wingerath Weltmeisterin mit der Deutschen Damennationalmannschaft in Jesi/Italien
  • 1993 Bettina Wingerath Vize- Europameisterin im Einzel und Europameisterin mit der Deutschen Damennationalmannschaft in Eupen/Belgien
  • 1995 Bettina Woltersdorf geb. Wingerath Vize-Weltmeisterin und Weltmeisterin mit der Deutschen Damennationalmannschaft in Iserlohn
  • 1997 Martina Zimmer/Bettina Woltersdorf mit der Deutsche Meisterinnen im Paarkampf der Damen in Oberthal, Bettina Woltersdorf Europameisterin mit der Deutschen Damennationalmannschaft in Amneville/Frankreich
Im Jahr 2000 fand die Generalsanierung durch Vollmer-Kegelsport West und Kegelbahntechnik Dortmund GmbH statt und somit konnten im Januar 2002 die Jugend Bezirksmeisterschaften wieder in Düsseldorf ausgetragen werden.

Der ESV Blau-Weiß und KSK Rheingold bilden seit 2000 eine Spielgemeinschaft und im Jahr 2002 schlossen sich der KSK Hinterkranz und der SK Lierenfeld zusammen und bilden seit dem ebenfalls eine Spielgemeinschaft unter dem Namen SK Düsseldorf. Durch diese Spielgemeinschaft hatte Düsseldorf auch wieder eine starke 1. Damenmannschaft, die es zum Aufstieg in die Niederrheinliga schaffte.

Am 26. April 2002 fand bei der Sportgemeinschaft Düsseldorfer Kegler e.V. ein Führungswechsel statt. Horst Günther war 20 Jahre 1. Vorsitzender des Vereins und ging in den " wohlverdienten Ruhestand". Als neuer 1. Vorsitzender wurde Werner Lehmberg und als 2. Vorsitzende Sabine Neuenfeldt, vom SK Lierenfeld, gewählt.

Im Juni 2003 wurde der 3 Ländervergleichskampf der Jugend und im November/Dezember 2003 die Gaumeisterschaft der Vereinsmannschaften auf den Kegelbahnen der Graf- Recke- Straße durchgeführt.

2004 im Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums wurden die Gaumeisterschaften der Damen und Herren und der Jugend in Düsseldorf ausgetragen. Im April bis Mai finden seit nunmehr 25 Jahren die Stadtmeisterschaften der Gesellschaftskegler statt. Die Herrenmannschaft SK Düsseldorf schaffte am letzten Spieltag der Saison, nach einem spannenden und nervenaufreibenden Ligenspiel den Aufstieg in die Niederrheinliga. Da hatte es die Herrenmannschaft SK Düsseldorf 2 wesentlich leichter, sie gewann fast jedes Spiel und stieg in die Bezirksliga auf.

2005 belegte unsere Herren A Vereinsmannschaft bei den Westdeutschen Meisterschaften in Siegen den 4.Platz

2006 Deutsche Meisterschaft in Kassel, dort belegte Sarah Komoß bei den Juniorinnen im Endlauf den 4. Platz und Frank Kremer im Zwischenlauf bei den Junioren den 8.Platz

2007 Deutsche Meisterschaften in Oberthal, bei den Damen B belegte Gisela Grote den 4. Platz

2008 belegte bei den Westdeutschen Meisterschaften in Langenfeld Dirk Kremer bei den Junioren den 3. Platz und qualifizierte sich so mit für die Deutschen Meisterschaften. Gisela Grote wurde im Zwischenlauf 6. und qualifizierte sich damit für die Deutsche Meisterschaft in Trier. Bei der Weltmeisterschaft 2008 in Morbach, belegte bei der männlichen Ü23 im Herren-Paarkampf mit 652 Holz Frank Kremer mit seinem Partner Marc Theobald den 2. Platz und wurde Vizeweltmeister.

2009 belegten bei den Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf:
  • Gisela Grote den 1. Platz in der Disziplin Einzel Damen B und wurde Deutsche Meisterin.
  • Magdalene Gereck den 2. Platz in der Disziplin Einzel Damen B und wurde Deutsche Vizemeisterin.
  • Dirk Kremer den 1. Platz in der Disziplin Einzel männlich U23 und wurde Deutscher Meister.

2010 Deutsche Meisterschaften in Salzgitter, in der Disziplin Einzel weiblich U23 belegte Sandra Kaiser den 4. Platz.


2011 Deutsche Meisterschaften in Kassel, Frank Kremer belegte in der Disziplin Einzel Herren den 5. Platz.


Die Sportgemeinschaft Düsseldorfer Kegler e.V. hat in ihrer 112-jährigen Geschichte Höhen und Tiefen erlebt. Die Glanzzeiten, in denen die Klubmannschaften der Damen und der Herren in der NRW-Liga und in der Bundesliga spielten, scheinen vorbei zu sein, aber inzwischen spielt die erste Mannschaft der Sportkegler Düsseldorf wieder in der 1. Bundesliga. Wir hoffen auf weitere Erfolge sowohl für die einzelnen Klubs also auch für den Verein selbst.